Thema: start of something new Sa Dez 10, 2022 1:25 pm
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start of something new
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Kobayashi Oran & Itō Takaya 01. Januar 2023 | ca. 21 Uhr [Honolulu: 01. Januar 2023 | ca. 2:00 Uhr]
Die letzten Tage, so wahr es nur sieben waren, kamen Takaya vor wie eine halbe Ewigkeit. Der Rauswurf aus der Band und damit aus seinem ganzen bisherigen Leben; aus seinem Zuhause und weg von Menschen, die einst wie Brüder für ihn waren und von denen sich alle von ihm abgewandt hatten. Er verstand es, keine Frage, aber es tat dennoch weh. Seit sieben Tagen wohnte er nun in einem Hotelzimmer, jedoch nicht alleine. Sondern mit der Person, wegen der seine Welt nun auf den Kopf stand, mit der er aber durch jede Hölle gehen würde. Sie hatten ihre vertrauten Wände kaum verlassen, aus Angst wieder auf der Straße angemacht zu werden. Jeden Morgen, wenn er in den Spiegel sah, konnte er die Spuren davon sehen, wie die Fans auf die Enthüllung ihrer Beziehung reagiert hatten. Seine Nase war immer noch etwas geschwollen und tat höllisch weh, aber gebrochen war sie anscheinend nicht. Auch, wenn geschwollen die ganze Situation nicht besser machte, so kam er wenigstens um eine Operation herum. Nein, sie waren kaum noch raus gegangen, sodass es für Takaya ein mehr als seltsames Gefühl war nun auf den Weg zum Flughafen zu sein. Gekleidet in Klamotten, die er noch nie so getragen hatte: ein viel zu großer dunkler Pullover mit Kapuze (die er sich mehr als nur tief ins Gesicht gezogen hatte), eine ausgewaschene Jeans und alte Sneakers. All die Jahre war genau darauf geachtet worden, wie er sich in der Öffentlichkeit gab und wie er wirkte. Heute war es egal, wollte er am Liebsten in der Masse einfach untergehen.
Den Check-in und die Sicherheitskontrolle hatten Oran und er gerade überstanden und Kaya hatte sich auf einen der Sitze niedergelassen um auf das Boarding zu warten, als sein Handy leise piepte. Verwundert runzelte er die Stirn und sein Magen zog sich etwas zusammen. Seine Eltern konnten es nicht sein, die sollten jetzt schlafen. Immerhin war es dort gerade einmal zwei Uhr in der Nacht. Sie hatten vereinbart, dass Oran und er ihnen nur eine kurze Nachricht zukommen lassen würden, wenn sie im Flieger saßen und acht Stunden später würden sie einander sehen – oder so ähnlich. Sein Blick glitt von links, nach rechts. Oran hatte für sie beide etwas holen wollen, hatten sie noch knapp eine Stunde bis es los ging; etwas kleines zu essen und zu trinken oder so. Wer also könnte die Nachricht sein, wenn nicht seine Eltern? Von seiner ehemaligen Band hatte er nichts mehr gehört und soziale Medien hatte er herunter geworfen. Er wollte die Hasskommentare nicht mehr sehen. Die SMS, die ihm aber entgegen prangte, ließ ihn stocken. Es waren nicht viele Worte, doch sie wirbelten einige Emotionen in ihm hoch. »Es tut mir leid, dass ich dir nicht helfen konnte. Ich war feige … bitte verzeih. Du und Oran passt zusammen – findet euren Weg und werdet glücklich.« Er hätte die Unterschrift nicht sehen müssen um zu wissen, dass die Nachricht von Kazu war. Takaya zog die Beine zu sich heran, schlang die Arme darum und versteckte sein Gesicht in seinen Knien. Sofort schmerzte seine Nase, doch er ignorierte es. Es war nur eine kleine Nachricht, doch hatte Kazu einiges riskiert. Sein Herz hämmerte in seiner Brust. Er wollte Japan nicht verlassen, er wollte hier nicht weg … doch er wusste, dass er es musste. Für Oran und für sich. Um glücklich werden zu können.