i might drowning...

Faenis hatte diese Nacht unruhig geschlafen und konnte diese Tatsache nicht einmal wirklich auf das Wetter schieben. Natürlich, war das warme Klima nicht ganz unschuldig, war es schon ein anderer Schlag als Zuhause. Hey, so einfach war ein Temperaturanstieg von gut achtzehn Grad auch nicht zu verkraften. Den Hauptgrund jedoch stellten kreisende Gedanken dar. Die ersten Tage hier hing er noch so durch, war angeschlagen von dem Wetter. Doch in der letzten Zeit hatte sein Kopf angefangen über Dinge nachzudenken, über welche er einfach nicht nachdenken wollte. Faenis spürte, wie es fast schon fehlte sich von den frühen Morgenstunden an, bis spät in die Nacht sich mit Arbeit abzulenken und jeglichen Fokus auf das Familienunternehmen zu legen. Faye hatte ihm klares Arbeitsverbot erteilt, sollte dieses halbe Jahr dazu ja dienen sich zu erholen. Gut möglich, doch nach letzter Nacht fühlte Faenis sich mehr gestresst als entspannt.
Früh hatte er die Wohnung verlassen und seinen beiden Damen nur einen Zettel hinterlassen. Etwas Geld, sein Ersatzhandy für die nächsten Monate (denn ja, Faye nahm es mehr als ernst, dass er abschalten sollte!) hatte er noch mitgenommen, bevor er einfach durch die Straßen von Waikiki zog. Straßen, die trotz der frühen Stunde schon belebt waren und sich mit immer mehr Leben gefüllt. Genau das, was Faenis gebraucht hatte. Dabei ließ er sich nicht von den verliebten Pärchen beirren, welche ihm mehrfach über den Weg liefen. Valentinstag – herzlichen Glückwunsch. Schnell verdrängte er den Gedanken an den einzigen Valentinstag, welchen er in einer Partnerschaft erlebt hatte, bevor er aus dem verschlossenen Raum fliehen konnte.

Nachdem er einen kleinen Einkauf erledigt hatte – natürlich in Rücksprache mit Faye und Violet – war Faenis wieder aufgebrochen, bevor ihn einer aufhalten konnte. Hatte er nur seine Badehose holen wollen, denn sicher ist sicher. Immerhin würde eine erste Stunde anstehen das Surfen zu lernen. Spontan hatte er noch eine Anmeldung geschafft und was war besser zur Ablenkung, als Herausforderungen? Eben – gar nichts.
Und wie es eine Herausforderung darstellte.
Faenis wischte sich den Schweiß von der Stirn, was nicht nur an der Mittagssonne lag. Doch es tat gut so gefördert zu werden. Gerade probierte er wieder auf dem Brett zu stehen – und war gar nicht so schlecht dabei – als er den Fehler machte und in Richtung Strand sah. Weit war er nicht entfernt, sodass er die Fünferrgruppe gut erkennen konnte. Vor allem eine Person. Es war nicht viel, was er genau sah, aber das, was es war … Es war nur eine kleine Ablenkung, nur ein kurzer Gedanke wie attraktiv der Kerl war, und angenehm die Stimme klang, die herüber hallte, da hatte er schon das Gleichgewicht verloren und knallte ins Wasser. Auftauchen nicht so einfach, hatte er das Gefühl, sein ganzer Körper würde ihm nicht mehr gehorchen.